Was Übergeber:innen wirklich bewegt – 7 zentrale Fragen, die Du […]

Sieben zentrale Fragen einer Unternehmensübergeber:in

Was Übergeber:innen wirklich bewegt – 7 zentrale Fragen, die Du Dir stellen solltest

Die Übergabe des eigenen Unternehmens ist für viele Unternehmer:innen ein einmaliger und tiefgreifender Prozess. Es geht nicht nur um die wirtschaftliche Zukunft des Betriebs, sondern um ein Lebenswerk, um familiäre Beziehungen – und um die eigene Rolle danach. Aus meiner Erfahrung in der Begleitung von Familienunternehmen kristallisieren sich sieben zentrale Fragen heraus, die Dich als Übergeber:in unbedingt beschäftigen sollten.

1. Wie kann der Fortbestand meines Unternehmens gesichert werden?

Du hast ein Unternehmen aufgebaut, oft über Jahrzehnte. Die größte Sorge ist meist: Wird es in meinem Sinne weitergeführt?

  • Ist das Geschäftsmodell zukunftsfähig?

  • Gibt es eine klare strategische Ausrichtung?

  • Ist das Team stabil und motiviert?

🔎 Tipp: Entwickle frühzeitig ein Unternehmensleitbild, das auch nach Dir Orientierung gibt – fachlich und kulturell.

2. Wer soll das Unternehmen übernehmen – und ist das realistisch?

Ob Tochter, Sohn, Schwiegersohn, langjährige Führungskraft oder externe:r Nachfolger:in – entscheidend ist nicht nur, wer will, sondern auch, wer kann.

Stell Dir ehrlich folgende Fragen:

  • Hat mein Wunschkandidat die nötige Qualifikation und Motivation?

  • Wie sieht die familiäre Akzeptanz dieser Entscheidung aus?

  • Was passiert mit den anderen Kindern?

🎓 Wichtig: Die Mischung aus Eignung und familiärer Gerechtigkeit ist oft der Zündstoff für Konflikte. Frühzeitige, offene Gespräche sind unerlässlich.

3. Wie kann ich den Nachfolger / die Nachfolgerin gut vorbereiten?

Die Frage ist weniger was Du übergibst, sondern wie. Übergabe ist kein Datum, sondern ein Prozess.

  • Hast Du Deinem Nachfolger genug Einblick in betriebliche Abläufe gegeben?

  • Gibt es Raum für begleitete Führungserfahrung?

  • Wurden externe Mentoren oder Coaches miteinbezogen?

🧭 Denke daran: Dein Loslassen ist sein/ihr Aufbruch. Ein strukturierter Übergabeplan ist mehr als ein Notartermin.

4. Was passiert mit mir – nach der Übergabe?

Diese Frage ist die wohl persönlichste und wird oft verdrängt.

  • Wer bin ich ohne meine Firma?

  • Was mache ich mit meiner Zeit, meiner Energie?

  • Wie kann ich mich wertschöpfend zurückziehen, ohne mich bedeutungslos zu fühlen?

💬 Zitat eines Klienten: „Ich hatte alles geregelt, aber nicht mit mir selbst.“ Plane Deinen neuen Lebensabschnitt ebenso sorgfältig wie den Übergabeprozess.

5. Was geschieht mit meinen Mitarbeiter:innen?

Die Belegschaft ist oft wie eine zweite Familie. Ihre Unsicherheit ist hoch in Phasen des Wandels.

  • Wurden sie in den Prozess eingebunden?

  • Kennen sie den/die Nachfolger:in?

  • Gibt es klare Kommunikation und Perspektiven?

💡 Tipp: Eine transparente Übergabe erhöht die Loyalität und das Vertrauen – und senkt die Kündigungsquote signifikant.

6. Wie bleibt die Familie intakt?

Die Nachfolge ist auch ein Beziehungstest.

  • Gibt es unausgesprochene Erwartungen oder Verletzungen?

  • Wurde die Gerechtigkeit in der Familie thematisiert?

  • Hat jedes Kind das Gefühl, gesehen und gehört worden zu sein?

🧠 Laut Studien (z.B. von Schlippe, 2014) scheitern mehr als 70 % aller Nachfolgen an familiären Konflikten – nicht an wirtschaftlichen.

7. Wie kann ich professionell begleitet werden?

Du musst den Weg nicht allein gehen. Ob familiäre Klärung, betriebswirtschaftliche Analyse oder psychologische Begleitung – externe Hilfe schafft Raum für das Wesentliche: eine tragfähige Lösung für alle Beteiligten.

Fazit:

Die Nachfolge ist kein einfacher, aber ein gestaltbarer Weg. Wenn Du diese Fragen für Dich beantwortest, wird aus Unsicherheit ein geordneter Übergang – für Dein Unternehmen, Deine Familie und für Dich selbst.

 

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