Seminar, Workshop und Training – wo ist der Unterschied?

Du hast dich vielleicht schon mal gefragt, wo eigentlich der Unterschied zwischen einem Seminar, einem Training und einem Workshop liegt? Hier ein kurzer Leitfaden…

Seminar – Weitergabe von Wissen

In einem Seminar geht es um die klassische Wissensvermittlung. Man kann dieses Format im weitesten Sinne mit Schulstunden oder Lehrveranstaltungen auf einer Universität vergleichen. Ein Experte oder eine Expertin trägt Inhalte zu einem spezifischen Thema vor, die er oder sie vorbereitet hat. Zumeist gibt es ergänzend dazu Skripten oder Handouts, die den TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt werden.

Der überwiegende Redeanteil liegt beim Referenten bzw. bei der Referentin. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit auftretende Fragen umgehend zu stellen. Eine weitere aktive Beteiligung ist allerdings sehr eingeschränkt bis gar nicht geplant oder möglich. In der Regel ist eine Vertiefung bzw. Verinnerlichung der Inhalte im weiteren Selbststudium nötig, um einen Wissenstransfer zu garantieren.

Workshop – Lösungsorientierung anhand konkreter Fragestellung

Ein Worshop wird in der Regel dann veranstaltet, wenn konkrete Problem- oder Fragestellungen gemeinschaftlich gelöst oder neue Ideen entwickelt werden sollen. Die Gruppe der WorkshopteilnehmerInnen setzt sich meist aus unterschiedlichen ExpertInnen oder Teams zusammen. Sie arbeiten gemeinsam an der Lösung, indem sie ihr Wissen zu den jeweiligen Fachgebieten einfließen lassen.

Die wesentliche Aufgabe der Workshopleitung liegt darin, die Veranstaltung zu moderieren und anzuleiten. Dazu gehört auch, einen optimalen Rahmen für die TeilnehmerInnen zu schaffen, der eine effiziente Bearbeitung der Problem- oder Fragestellung ermöglicht. Inhaltliche Beiträge gibt es von der Workshopleitung im „klassischen“ Workshop grundsätzlich nicht.

Training – Wissen durch Anwendung in Können verwandeln

Wir sind Weltmeister im Wissen, denn es steht überall und fast uneingeschränkt zur Verfügung. „Wissen ist Macht“, ist ein viel zitierter Satz, den ich so aber nicht unterschreibe, nicht zuletzt wegen der unklaren Definition von „Macht“. Lassen wir diesen Teil jetzt aber beiseite, dann behaupte ich: „Angewandtes Wissen ist Macht!

Selbstverständlich ist auch Wissensvermittlung Teil eines Trainings. Ganz anders als beim Seminar, geht es im Training aber darum, das vorhandene oder neue Wissen umgehend in der Praxis anzuwenden und Verhaltensweisen zu verinnerlichen. Liegt die Wahrscheinlichkeit des Behaltens von Informationen durch bloßes hören bei 20 Prozent und sehen bei 30 Prozent, so schnellt sie durch selbst machen bzw. erleben auf 90 Prozent hoch. Analog zu Trainingseinheiten im Fußball, werden verschiedene Situationen isoliert, trainiert, analysiert und so weit verinnerlicht, dass das gewünschte Verhalten im „Ernstfall“ auch tatsächlich erfolgreich abgerufen werden kann.

Übungen oder Rollenspiele bieten den TeilnehmerInnen Anwendungs-, Trainings- und Reflexionsphasen, die mindestens die Hälfte, aber besser noch drei Viertel der Trainingszeit in Anspruch nehmen sollen. Der inhaltliche Input des Trainers oder der Trainerin macht den Rest der Zeit aus und dient als Basis für die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik.

Mein persönlicher Zugang – Wissen in Erfolg verwandeln

Ich denke, mein Slogan „Wissen in Erfolg verwandeln“ sagt schon sehr viel über meine persönliche Herangehensweise an das Thema Wissensvermittlung aus. Meine Veranstaltungen sehe ich als Training mit einem Hauch von Workshop. Mein zentrales Anliegen als Trainer ist es, die TeilnehmerInnen ins „Erspüren“ der jeweiligen Themen zu bringen. Gemäß dem Leitspruch „weniger ist mehr„, wechseln sich minimale Theorieinputs mit ausgiebigen Anwendungs- und Erlebnisphasen ab. Die Prise Workshop ergibt sich aus meinem Motto „Praxis vor Theorie„. Gemeinsam an nur einer konkreten Fragestellung aus dem Alltag zu arbeiten und zu spüren, was dieser Prozess in mir als TeilnehmerIn auslöst, ist meines Erachtens ein wichtiger Schlüssel im gelingenden Praxistransfer. So wie im Coaching ist auch im Training mein Ansatz: „Die richtigen Antworten tragen wir bereits in uns, und das fühlen wir auch. Es geht nur darum, wieder mehr Vertrauen in uns selbst zu gewinnen und die Antworten auch hervorzubringen.“

Die Antwort auf die Frage „Was ist dann eigentlich ein Gehminar?“, gibts dann etwas später. Bleib gespannt 😉