igeh auf die Suche nach Antworten
Anfang Mai machte ich mich auf den Weg zum Flughafen Wien, um dort meine drei Weggefährten für die kommende Woche zu treffen. Ernst ist seit vielen Jahren erfolgreicher Mediator, bereits zum dreizehnten Mal auf Wanderschaft in Kreta und somit der unangefochtene Tourguide. Hermann und Christian, seine langjährigen Freunde, habe ich am Gate zum ersten Mal gesehen. Unsere gemeinsame Reise sollte uns nach und durch Kreta führen, und das zu Fuß entlang des europäischen Fernwanderweges E4. Genauer gesagt hieß die erste Destination nach dem Flughafen Elafonisi und noch genauer gesagt, war es ein kleines Hotel am vorgelagerten Strand.
Am Ausgangspunkt für unsere erste Etappe angekommen, stellten wir die Rucksäcke ab und machten es uns auf der Panoramaterrasse mit einem eisgekühlten „Mythos“, einem griechischen Bier, gemütlich. Dieser Ausblick entschädigte innerhalb kürzester Zeit die vergangenen Stunden der Anreise in Zug, Flugzeug und Taxi. Die Vorfreude auf das nun beginnende Abenteuer war riesig!
Von Elafonisi nach Imbros
Nicht genau wissend was mich die kommenden Tage erwarten würde, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Werde ich die Woche konditionell und vor allem mental gut überstehen? Wie wird es sein, wenn sich die ersten Blasen an den Füßen bilden? Noch die ersten Kilometer waren dies meine größten Bedenken. Generell wirkten meine Gedanken zu Beginn noch sehr mechanisch und rational. Aber eines ist sicher: Wenn man pro Tag zwischen sechs und zehn Stunden geht, trifft man auch auf Gedanken und Ideen in seinem Kopf, von deren Existenz man noch nichts bzw. gar nichts mehr wusste.
Unser Weg führte uns entlang von einsamen Stränden über karge Felsen, durch Föhrenwälder und Schluchten über Eselpfade auf fruchtbare Hochebenen. Ich war und bin noch immer tief ergriffen und beeindruckt von der Schönheit, der Kraft und der intensiven Verbindung mit der Natur. Ich denke es gibt wenige Arten, auf die man derart kraftvoll und direkt die eigene Existenz erleben kann. Für mich hat das Tragen der eigenen „Last“ in Form meines Rucksackes eine starke symbolische Wirkung erhalten. Dadurch erkennt man, mit wie wenig man das Auslangen findet. Genuss pur!
Das Gehen wurde zur Meditationsform, die Gedanken kamen und gingen und ich beobachtete sie wie Wolken, die am Himmel vorüberzogen. Manche Teilstücke boten mehr Platz und das Nebeneinandergehen förderte den Austausch untereinander. Ganz zwanglos ergaben sich immer wieder Gespräche, lustige wie auch tiefgründige. So entstand ein ganz natürlicher und harmonischer Wechsel zwischen Stille und Kontakt. Jeder konnte seinem eigenen Rhythmus und seinen individuellen Bedürfnissen folgen.
Meine ursprünglichen Bedenken wurden mit zunehmender Dauer immer mehr entkräftet. Der durchschnittlich 17 kg schwere Rucksack schien jeden Tag mehr und mehr an Gewicht zu verlieren. Die gesamte Tour ist derart angelegt, dass sich Kraft und Kondition ständig verbessern und man auch genießen und erholen kann. So legten wir uns auf sechs Etappen mehr als 100 km Wegstrecke und knapp 5000 Höhenmeter zurück. Die unglaubliche Menge an Eindrücken, Erfahrungen und Erkenntnissen war jeden Schritt wert.
Ausblick
Im nächsten Jahr 2019 wird es in jedem Fall eine Neuauflage geben. Ich möchte für (eine begrenzte Anzahl) von InteressentInnen die Teilnahme an dieser Coachingreise anbieten. Konkretere Infos dazu wird es im Herbst auf meiner Veranstaltungsseite geben. Für all jene, die es schon jetzt kaum aushalten können und mehr erfahren wollen, geht es hier zu meiner Kontaktseite 😉
Die Stationen im Überblick
Elafonisi – Paleochora – Sougia – Domata Beach – Agia Roumeli – Aradena Schlucht – Loutro – Chora Sfakion – Imbros Schlucht – Imbros