Die Fakten…
Die in den OÖ Nachrichten gefundenen Fakten zum Einfluss von Internet und sozialen Medien (15.000 befragte Personen) veranlassen mich zum Nachdenken.
79 Prozent der Österreicher glauben, dass das Internet und die Sozialen Medien unser Leben revolutionieren.
40 Prozent der Österreicher tauschen sich mit ihren engsten Freunden meist nur noch über technische Hilfsmittel (Telefon, WhatsApp, Facebook, Instagram, Skype) aus. Fast 90 Prozent würden das aber lieber bei einem persönlichen Treffen tun.
25 Prozent der Mitglieder der in Österreich wichtigsten Social-Media-Plattform, Facebook, sind wirklich selbst aktiv.
Von den 2,7 Millionen regelmäßigen Facebook-Nutzern hierzulande nutzen 36 Prozent den Dienst bereits vor dem Frühstück.
Rund 80 Prozent geben an, dass sie immer online sind, um aktuelle Nachrichten der Freunde, Kommentare und Likes mitzubekommen.
Nur 15 Prozent sagen, sie würden sich bewusst ein paar Stunden Facebook-freie Zeit nehmen.
60 Prozent „facebooken“ täglich.
Mit Schrecken musste ich heute feststellen, dass ich vollwertiger Teil der oben stehenden Statistik bin und der Autor mit seiner zentralen Aussage „Es ist uns alles zu schnell“ vollkommen recht hat.
Was können wir aber tun, um nicht auf dieser Welle mitzureiten und letztenendes doch von ihr überrollt zu werden? Oder ist es nicht vielmehr so, dass wir erst recht untergehen wenn wir nicht auf dem Brett stehen?
In sämtlichen Keynote Speeches, Workshops und Webinaren hören wir mantrisch, dass z.B. eine Facebookseite ein MUSS für Unternehmen ist. Über die Beitragsreichweite der Firmenseite entscheidet allerdings wiederum die Aktivität im privaten Profil und die initiierten Interaktionen. Bloggt oder aktualisiert man die Firmenhomepage nicht in regelmäßigen Abständen, wird man von den bösen Crawlern der virtuellen Welt ignoriert und plötzlich nicht mehr auf der ersten Seite (von ca. 4.057) in den Suchmaschinen angezeigt. Wir lassen uns zu Aktivitäten treiben, die mitunter mit unseren eigentlichen Interessen gar nichts mehr zu tun haben, nur um vom System nicht bestraft zu werden… Lassen wir uns das mal kurz auf der Zunge zergehen…
Die Frage…
…die ich mir immer wieder stelle: Ist das wirklich so, oder werde ich die Geister, die ich rief, nun einfach nicht mehr los?
Mein Gefühl sagt mir zweiteres! Es ist einerseits klar, dass das steigende Angebot und die immer knapper werde Zeit möglichst aussagekräftige und komprimierte Information in kurzer Zeit erfordern. Aber muss das wirklich so sein? Ich hoffe der empirischen Beantwortung dieser Frage aber stetig einen Schritt näher zu kommen und bin für Kommentare, Anregungen oder DIE Antwort jedenfalls sehr dankbar.
Im Mittelpunkt steht für mich immer noch der Mensch und die Interaktion zwischen den Menschen. Das Internet ist unendlich weit und die Fragen nach Sein oder Schein der Inhalte nicht minder wenig. In jedem Fall habe ich mich ganz bewusst dazu entschieden an der Entschleunigung meines (Berufs)Lebens zu arbeiten. Denn ich bin davon überzeugt, dass dies die Qualität der erzielten Ergebnisse in allen Bereichen positiv beeinflussen wird. Außerdem ist das damit verbundene Risiko überschaubar… Jahrelang antrainiertes Verhalten, also wieder auf’s Gaspedal steigen, verlernt man ja nicht so schnell 😉
Ich hoffe, dass es da draussen viele Menschen gibt, die ebenfalls diesen Schritt wagen wollen. All jenen, die jetzt zweifeln und denken, dass er/sie als Einzelne(r) das System sowieso nicht ändern kann und deshalb gleich gar nicht damit beginnt, möchte ich den Anspruch des Dalai Lama mit auf den Weg geben.
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Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.
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Auf geht’s! 😀